Bis vor wenigen Jahren hatte ich keine Ahnung, was die unleserlichen Inhaltsstoffe auf der Rückseite von Hautpflegeprodukten wirklich bedeuteten. Wusstest du es?
Als ich mich auf die Suche nach 100% natürlicher Hautpflege begab, verlor ich schnell den Überblick. Es gibt so viele Labels: ecocert, natrue, fairtrade... und dann noch all die Inhaltsstoffe wie Dimethicone, Allantoin oder Cyclo...irgendwas. Hätte ich jedes davon im Wörterbuch nachschlagen müssen?
Natürlich suchte ich auch nach veganen, tierversuchsfreien, biologischen und 100% natürlichen Produkten. Aber wie überprüft man solche Aussagen eigentlich? Wir alle schmieren uns regelmäßig irgendetwas ins Gesicht, aber die meisten von uns haben keine Ahnung, was genau sie verwenden und was die Siegel auf den Produkten bedeuten.
Gütesiegel für Hautpflege
Achten wir wirklich auf die Labels, wenn wir Hautpflegeprodukte kaufen? Ich habe das genauer untersucht, denn für Food for Skin wollten wir uns zertifizieren lassen. Dabei fand ich heraus: Es gibt viele gute Labels, aber auch solche, die von der Kosmetikindustrie selbst geschaffen wurden und damit nicht unabhängig sind.
Wenn dir ein Siegel wichtig ist, recherchiere gründlich und informiere dich auf den jeweiligen Websites. Meine Meinung hat sich nach meinen Nachforschungen geändert: Labels allein sind kein Garant für Qualität. Natürlich sind hohe Standards wichtig, aber genau wie in der Schokoladenbranche (wo ich früher tätig war) gibt es auch im Bereich der Hautpflege ein wahres Sammelsurium an Labels.
Selbst bei den strengsten Zertifizierungen kann es vorkommen, dass Inhaltsstoffe enthalten sind, die aus meiner Sicht nicht dazugehören. Food for Skin orientiert sich an den Natrue-Standards, einer der strengsten Zertifizierer, aber auch hier gibt es Abstufungen. Das sieht der Verbraucher leider nicht. Unser Rat: Überprüfe die Inhaltsstoffe und frag deine Lieblingsmarke nach der Herkunft und den Produktionsbedingungen.
Inhaltsstoffe von Kosmetika prüfen
Kannst du die Inhaltsstoffe auf der Rückseite deines Shampoos entschlüsseln? Ich kann es nicht – und selbst mit meinem heutigen Wissen fällt es mir schwer. Das liegt daran, dass wir nach EU-Gesetzgebung die sogenannten INCIs verwenden müssen, also die „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“. Das macht es schwer, die Inhaltsstoffe zu verstehen – auch bei unseren Food for Skin Produkten.
Wusstest du, dass „Solanum Lycopersicum“ einfach nur die Bezeichnung für Tomaten ist? Genau das mussten wir auch erst lernen! Zu Beginn wollten wir für Food for Skin „erkennbare“ und „essbare“ Zutaten auf die Etiketten schreiben, aber das INCI-System macht das nicht leicht.
Die Formeln von Food for Skin sind so rein, dass man sie essen könnte. Neugierig? Fang mit einem Probierset an.
Zutatencheck Hautpflege
Drei Möglichkeiten, um schnell eine Liste und die guten und schlechten Inhaltsstoffe von Hautpflegeprodukten zu erkennen:
1. Die Beat the Microbead (BTMB) App
Diese App ist von der Plastic Soup Foundation. Mit nur einem Bild des Etiketts weißt du, ob dein Produkt schädliches Mikroplastik enthält. Scanne mal dein Badezimmer! Lade hier den App herunter und lies mehr über unsere Zusammenarbeit hier.
2. Website incidecoder.com
Und, ein bisschen mehr Arbeit, aber die Website incidecoder.com ist super! Du kannst nach deinem Lieblingsprodukt suchen (vorausgesetzt, es ist eine große Marke) oder nach einer bestimmten Zutat. Du kannst dann lesen, was dieser Inhaltsstoff für deine Haut tut oder nicht tut und woraus er besteht.
3. Lade einen der INCI-Apps herunter
Es gibt verschiedene Apps, die dir nach dem Scannen deines Hautpflegeprodukts zeigen, ob es schädliche oder schlechte Inhaltsstoffe in deiner Gesichtspflege gibt. Sie zeigt auch an, welche potenziellen Reizstoffe in dem Produkt enthalten sind. Du kannst auch ganz einfach Listen mit allen schädlichen Inhaltsstoffen in Kosmetika finden und mehr über sie lesen.
Einige Optionen sind:
Food for Skin möchte transparent und ehrlich sein und hat deshalb die INCIs für alle Produkte in „Klartext“ übersetzt und erklärt, warum sie in dem Produkt enthalten sind. Du findest sie auf den Produktseiten unserer Produkte.
Pflegeprodukte ohne schädliche Substanzen
Unsere Mission bei Food for Skin ist es, die Schönheitsindustrie „aufzuräumen“. Wir wollen keine schädlichen Inhaltsstoffe wie Mikroplastik in deiner Pflege. Deswegen möchten wir mehr Bewusstsein schaffen.
Ist das alles zu viel Arbeit für dich, verstehen wir das!
Tipp: Dann wähle einen klaren Weg: 100% natürliche Hautpflege. Nicht „auf natürlicher Basis“, denn dann wurde wieder etwas mit dem natürlichen Inhaltsstoff gemacht.
Du musst dich sicher nicht für Food for Skin entscheiden, aber für jede andere Marke, die wirklich natürlich ist, wenn sie professionell formuliert, professionell hergestellt und in einem Labor geprüft wird. Leider kannst du als Verbraucher nirgends auf der Verpackung erkennen, ob dies geschehen ist. Viele Marken rühren selbst in den Töpfen und lassen es nicht überprüfen. Als Verbraucher kannst du das nirgends sehen, es sei denn, die Behörden nehmen eine Probe (und die Wahrscheinlichkeit ist leider nicht sehr hoch). Also auch bei Naturkosmetikmarken: Die Überprüfung der Inhaltsstoffe deiner Kosmetika ist kein unnötiger Luxus und du solltest dich zumindest erkundigen, ob die Produkte nach der EU-Kosmetikverordnung zugelassen sind.
Wer wirklich eintauchen will: Lies Robin van Wechems Buch „Der Anti-Falten-Komplex - die Kehrseite der Schönheitsindustrie“!